Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für das Erreichen der Klimaneutralität und der Abkehr von fossilen Brennstoffen. Bereits jetzt werden die Weichen gestellt für eine Wasserstoffversorgung, z. B. bei der Planung der nationalen und europäischen Infrastruktur. Viele Fragen sind derzeit allerdings noch offen. Wieviel Wasserstoff wird benötigt? Welche Firmen, Stadtwerde oder sonstige Institutionen planen bereits jetzt Wasserstoff einzusetzen? Wo bestehen noch Potentiale zur Wasserstoffnutzung?
Viele Unternehmen stehen gleichzeitig vor der Frage, wo der Wasserstoff herkommen und was er kosten wird und machen davon ihre Entscheidung für oder gegen Wasserstoff abhängig.
Um diese Fragen zu beantworten hat die Saarländische Wasserstoffagentur und die htw Saar eine Potentialanalyse in Form einer Umfrage basierend auf einem online zur Verfügung gestellten Fragebogen durchgeführt. Saarländische Unternehmen wurden nach ihren Bedarfen und Plänen für die Wasserstoffnutzung befragt. Die Beteiligung an der Studie übertraf die Erwartungen. Es nahmen vor allem Industrie- und Energieunternehmen an der Umfrage teil. Neben zukünftigen Plänen wurden auch die aktuellen Verbräuche an fossilen Brennstoffen und der momentane Stromverbrauch im Jahresverlauf abgefragt.
Die Ergebnisse zusammengefasst:
- Der Wasserstoffbedarf im Saarland kann bis zu 350 kt/a betragen. Hauptanwender sind die Stahl- und die Energiebranche, vor allem die H2-ready Gaskraftwerke der Firma Iqony an den Standorten Bexbach und Weiher können perspektivisch neben der Stahlindustrie beträchtliche Mengen an Wasserstoff verbrauchen.
- Der Anschluss an das deutsche Kernnetz ist für 2032 geplant. Bereits davor werden größere Mengen an Wasserstoff benötigt, so dass eine lokale Produktion notwendig ist.
- Der Großteil des Bedarfs kann nur über Importe von außerhalb des Saarlands abgedeckt werden. Daher ist ein Anschluss an die europäischen Infrastrukturleitungen für das Saarland essentiell.
- Wasserstoff ist auf dem derzeitigen Preisniveau nicht wirtschaftlich einsetzbar. Die ermittelten Potentiale können nur dann in der Realität umgesetzt werden, wenn der Preis auf Werte um die 5 EUR/kg sinkt. Der Strompreis ist der Hauptpreistreiber für den grünen Wasserstoff. Daher müssen industriepolitische Steuermechanismen entwickelt werden, die eine deutliche Reduzierung der Wasserstoffgestehungskosten ermöglichen.
Die nächsten Schritte:
- Veröffentlichung des Status in Form eines Berichts Anfang 2025
- Prüfung alternativer Wasserstoffquellen (beispielsweise durch Ammoniakimport)
- Unterstüzung der Firmen bei den geplanten Vorhaben
Sie haben noch nicht mitgemacht aber haben interesse an Wasserstoff im Saarland? Dann teilen Sie uns Ihren Bedarf unter Bedarfsermittlung mit.